Der Höhenflug des Schweizer Franken und seine Auswirkungen

Die massive Aufwertung des Schweizer Franken in den letzten Monaten, nicht zuletzt zusätzlich stimuliert durch den Verfall der Aktienmärkte in den vergangenen 2 Wochen, wird sich auch auf die Schweizer Uhrenindustrie mehr oder weniger spürbar auswirken. Was des einen Freud ist des anderen Leid. Die Eidgenossen können mit ihrem starken Franken in der Euro-Zone billig wie nie zuvor einkaufen, auf der anderen Seite verteuern sich damit Schweizer Produkte um gut 20% bis 30%. Ob der Markt das aufnimmt und die Kunden außerhalb der Schweiz die anstehenden Preiskorrekturen akzeptieren, bleibt abzuwarten. Falls nicht, sind die Lieferanten gezwungen, Ihre in Schweizer Franken notierten Preise bei der Konvertierung in Euro zumindest teilweise nach unten zu korrigieren, was deren Gewinn- und Absatzerwartungen entsprechend schmälern wird. Im Extremfall, nämlich dann, wenn bei großen Abnahmemengen zwischen Kunde und Lieferant die Preise fix in Euro vereinbart sind, wird die Luft für den Lieferanten in der Schweiz äußerst dünn. Thierry Stern, Chef der Uhrenmanufaktur Patek Philippe, hatte bereits im März diesen Jahres gesagt, für die Schweiz wäre es besser, den Euro einzuführen, da der Anstieg des Franken die Gewinne erodiere. „Es ist für jeden ein Albtraum“, sagte Stern in einem Interview mit Bloomberg News. Bleibt also, auch im Interesse der Schweizer Wirtschaft, zu hoffen, dass der Euro sich gegenüber dem Franken wieder erholt und auf einem realen Niveau stabilisiert.

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