Seit jeher faszinieren sie jeden Uhrenliebhaber mit ihren Komplikationen. Sie sind der ausschlaggebende Grund zum Kauf eines Armbandchronographen und sorgen als mechanische Energiespeicher ein Leben lang und länger für zuverlässige Präzision. Ihr Mechanismus beeindruckt mit seiner Komplexität und mit seinen unzähligen Komponenten im Inneren der Uhr: mechanische Uhrwerke.
Hanhart produzierte bis in die 1960er seine hauseigenen Chronographenwerke. Die Kaliber 40, 41 und 42 aus den 30er und 40er Jahren waren das Herz der ersten legendären Fliegerchronographen und haben heute unter Kennern nicht nur einen realen, sondern aufgrund ihrer bedeutungsvollen Geschichte in Fliegerei, Seefahrt und vielen anderen Bereichen vor allem einen hohen ideellen Wert. Heute gibt es nur noch wenige funktionstüchtige und gut erhaltene Exemplare, die unter Sammlern mit Sorgfalt gehütet und geschätzt werden.
Die zwei Schweizer Unternehmen ETA SA und Sellita SA gehören weltweit zu den führenden Herstellern von hochwertigen und qualitativ ausgezeichneten mechanischen Kalibern. Zahlreiche bekannte und große Namen der Uhrenbranche vertrauen seit langem auf die bewährten Werke mit dem Label „Swiss Made“ und auch Hanhart bezieht die automatischen Kaliber von diesen Produzenten, die als Basis für alle Hanhart Armbanduhren-Kaliber der Neuzeit dienen.
BEWÄHRTE „SWISS MADE“ QUALITÄT
Im Inneren der Hanhart Chronographen ticken die Werke ETA 7750, Sellita SW 500 oder ETA 7753. Diese werden modifiziert, um den hohen Hanhart-Ansprüchen hinsichtlich technischer sowie optischer Details gerecht zu werden.
ETA 7750 / Sellita SW 500
Seit die Belieferung anderer Firmen mit ETA Werken im Jahr 2003 sukzessive zurück gefahren wurde, werden bei Sellita eigene Uhrwerke, basierend auf ETA-Kalibern mit abgelaufenem Patentschutz, erfolgreich entwickelt und produziert. So basiert z.B. das Kaliber SW 500 auf dem ETA 7750 Kaliber und bietet identische Leistungsdaten und Zuverlässigkeitsgarantien.
Mit Ausnahme der Modelle PIONEER Mk I, Mk II und TachyTele, in deren Inneren das ETA 7753 schlägt, kommt derzeit in allen Hanhart Chronographen das ETA 7750 als Basis zum Einsatz. Dieses wird nach und nach durch das Sellita SW 500 ersetzt werden. Neben eigenen Umbauten und Modifikationen kooperiert Hanhart mit dem erfahrenen Schweizer Spezialisten La Joux Perret. Mit diesem Partner werden beispielsweise das Hanhart-typische bicompaxe Design sowie Komplikationen wie die Flyback-Funktion der RACEMASTER GTF realisiert. Mit einer hausinternen Modifikation werden bei Hanhart die für die Marke so charakteristischen Eindrücker-Modelle realisiert, bei welchen Start, Stopp und Rückstellen der Zeit über lediglich einen Drücker erfolgen.
Das mechanische Chronographenwerk kommt mit einem automatischen Aufzug, 25 Lagersteinen, einer Frequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde (4 Hz), einem Durchmesser von 30 mm sowie einer Höhe von 7,9 mm und verspricht eine Gangreserve von ca. 42 Stunden.
ETA 7753
Dieses Kaliber zählt zu den neueren Kalibern der ETA Chronographenfamilie und kam 2002 erstmals zum Einsatz. Bei Hanhart wird das ETA 7753 bei den Modellen PIONEER Mk I, Mk II und TachyTele eingesetzt. Es baut zwar auf dem ETA 7750 Werk auf, unterscheidet sich jedoch in wesentlichen Punkten.
Die Anordnung der Chronographenfunktionen entspricht, anders als bei ETA 7750, bereits der typischen Ziffernblatt-Anordnung von Hanhart, sodass beim Einbau kein zusätzliches Modul zur Umlenkung erforderlich ist.
Das Kaliber mit der Anordnung der Totalisatoren bei 3, 6 und 9 Uhr sowie einer Datumsfunktion in der Standardausführung muss dennoch in einigen Punkten angepasst werden, um Hanhart-tauglich zu sein. Der Zapfen des Stundenzählers wird abmontiert, um die bicompaxe Anzeigenform mit kleiner Sekunde auf 9 Uhr und 30-Minutenzähler auf 3 Uhr zu realisieren. Außerdem wird die Datumsfunktion abgebaut, die bei diesen Modellen nicht aufgeführt wird. Beim Eindrücker-Modell PIONEER Mk I wird zudem wieder ein hausinterner Umbau zur Umgestaltung der Funktionen auf einen einzigen Drücker vorgenommen.
Auch das ETA 7753 Werk weist einen automatischen Aufzug, eine Frequenz von 28.800 A/h (4 Hz) und einen Durchmesser von 30 mm bei einer Höhe von 7,9 mm auf. Abweichend von den Kalibern ETA 7750 bzw. SW 500 kommen bei diesem Werk jedoch 27 Steine zum Einsatz. Die Gangreserve beträgt etwa 42 Stunden.
LINKS:
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- Bilder zu Hanhart in der Galerie „UHRMACHERKUNST“
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