Flacher, feiner, eleganter: Mit einem weiteren hauseigenen Manufakturkaliber definiert NOMOS Glashütte einen neuen Standard von Selbstaufzügen
Etwa drei Jahre hat es gedauert, pünktlich zur Uhrenmesse Baselworld ist es nun so weit: NOMOS Glashütte präsentiert DUW 3001, ein vollkommen neues Basiskaliber aus Glashütter Manufaktur.
Das Besondere?
Mit seinen nur 3,2 Millimetern ist dieser Motor äußerst flach – flacher als fast alles andere, was in der Uhrenwelt mit eigenem Antrieb tickt und in Großserie gefertigt wird – und dabei extrem ganggenau. Die wenigen anderen schlanken Selbstaufzüge, die die Branche kennt, sind entweder nicht besonders präzise oder extrem teuer. NOMOS Glashütte aber verlässt mit seinen neuen Automaten nicht den angestammten Preisbereich.
BILD: Flacher als neun Briefmarken: das neue Automatikkaliber DUW 3001
von NOMOS Glashütte. Trotz völlig neuer Dimensionen ist das elegante Werk höchst ganggenau. Der Trick: Die Konstrukteure haben die Fertigungstoleranzen gegenüber herkömmlichen Werken teils sogar halbiert.
Wie das gelingen konnte?
Nicht ohne Tricks. Weniger Platz bedeutet selbstverständlich: weniger Platz für Toleranzen.
„Wir haben daher bei der Fertigung von DUW 3001 die üblichen Toleranzen teils halbiert“, sagt Theodor Prenzel, 30, der Konstrukteur. „Unser neues Werk ist also extrem präzise gebaut, und daher kann es ultraflach und eben auch äußerst genau sein.“
Nahezu alle Teile werden bei DUW 3001 zwischen Werkplatte und Dreiviertelplatine montiert. „Unser Bauraum war im Schnitt nur einen Millimeter hoch“, so Prenzel.
Das Sperrrad, nur zum Beispiel, verschwindet jetzt ganz unter der Dreiviertelplatine und musste daher noch flacher werden, als es ohnehin schon war.
Um Abrieb bei dem hauchdünnen Teil zu verhindern, wurde sogar ein spezieller neuer Werkstoff dafür verwendet: Er besitzt beste Reibungseigenschaften, läuft extrem plan, lässt sich gut bearbeiten und härten.
Eine weitere Herausforderung dieses Kunstwerks im Kleinformat:
In einem flacheren Werk steckt eine flachere Zugfeder. Diese hat – bedingt durch das Weniger an Material – eine schwächere Zugkraft, die es also auszugleichen galt.
Durch die Erforschung und Entwicklung eines eigenen Rädersatzes in den vergangenen Jahren konnte NOMOS Glashütte genug Erfahrungen sammeln, um den Rädersatz – jene Reihe von Zahnrädern und Trieben zur Energieübertragung im Werk – für exakt dieses Kaliber zu optimieren.
„Hier kamen unsere Forschungen zum Tragen, mit Teilen von der Stange hätte dies nicht funktioniert“, so Prenzel.
Die NOMOS-Konstrukteure veränderten etwa Anordnung, Winkel und Zahl der Zähne und konnten so den Wirkungsgrad des Laufwerks um 10 auf nun 94 Prozent steigern.
„Da 100 Prozent unmöglich sind, etwas Reibung in einem Uhrwerk immer bleibt, ist dies schlicht enorm“, so CEO Uwe Ahrendt mit Blick auf die jüngsten Laborberichte.
Im Ergebnis ist DUW 3001 ein chronometerfähiges, hochqualitatives und sehr elegantes
Manufakturkaliber – einzigartig auf dem Uhrenmarkt und dank neuer Maschinen und
Technologien zugleich großserienfähig. Dass der neue Motor nach wie vor natürlich auch
voller Handwerk steckt, dass das hauseigene Swing-System darin den Takt vorgibt und
auch die berühmten Glashütter Merkmale zu finden sind: Dreiviertelplatine, Streifenschliff,
temperaturgebläute Schrauben und so weiter, versteht sich von selbst.
Damit steht das neue Werk gleichermaßen für Tradition und Fortschritt – wie die NOMOS Abteilung für Forschung und Entwicklung, wo es entstand:
Hier wurde das erste Automatikwerk der Manufaktur entwickelt, der patentierte Datumsmechanismus, die ebenfalls patentierte Gangreserveanzeige sowie die feinen Werke der Golduhren Lux und Lambda. Aber auch das bereits genannte NOMOS-Swing-System, mit dem die Marke auf der Baselworld 2014 für Aufregung sorgte, stammt aus diesem Atelier.
Jetzt stehen die Uhrmacher in den Startlöchern für die Serieneinführung des flachen
Automatikkalibers – schon im Herbst kommen die neuen NOMOS-Uhren mit diesem Werk
in den Handel.
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