Die Firma SINN ist unter Uhrenträger, die einen technisch hochwertigen Zeitmesser zu bezahlbaren Preisen suchen, schon seit Jahrzehnten ein Begriff.
Gegründet wurde das Unternehmen 1961 durch den damaligen Inhaber Helmut Sinn, einem ehemaligen Piloten der Luftwaffe. Das Unternehmen konzentrierte sich folgerichtig auf die Herstellung von Navigationsborduhren und Fliegerchronographen und verkaufte diese ausschließlich im Direktvertrieb, was es ermöglichte, dem Endkunden die Uhren zu sehr attraktiven Preisen anzubieten. Ein mutiger Schritt, zu einer Zeit, als das Internet und der Online-Handel noch weit weg waren. Der Erfolg gab Helmut Sinn jedoch Recht.
Die Uhren wurden nach Vorgaben von Helmut Sinn zumeist von Auftragsfertigern in der Schweiz produziert. Die hohe Qualität und das günstige Preis-Leistungs-Verhältnis sprachen sich rasch herum. Das Unternehmen etablierte sich zusehends und wurde über die Jahre – nicht nur bei Insidern – zu einer festen Größe am deutschen Uhrenmarkt.
Inhaber und Geschäftsführer Dipl.-Ing. Lothar Schmidt
1994 verkaufte Helmut Sinn das Familienunternehmen an Lothar Schmidt. Der diplomierte Ingenieur kam bereits im Jahr 1993 zu Sinn Spezialuhren. Zuvor war er über ein Jahrzehnt im schweizerischen Schaffhausen für IWC tätig. Zunächst als freier Mitarbeiter, später als Prokurist. Er verantwortete den Aufbau und den Betrieb der Gehäuse- und Bänderproduktion sowie auch deren Konstruktion und Entwicklung. Später übernahm er zusätzlich noch die Verantwortung für die Produktion von Uhrwerksteilen. Ab 1990 war Schmidt zudem Hauptverantwortlicher für den produktionstechnischen und logistischen Aufbau der nach der Wende wieder gegründeten A. Lange & Söhne GmbH im sächsischen Glashütte, damals noch einem Tochterunternehmen der IWC.
Unter seiner Leitung wurden bei Sinn tiefgreifende Änderungen eingeleitet. Er trennte sich Zug um Zug von der Fremdfertigung in der Schweiz und verlagerte die Montage der Uhren an den Stammsitz nach Frankfurt. Dort baute er Schritt für Schritt die hierfür erforderlichen Kompetenzen auf. Er erweiterte und modernisierte die bestehende Modellpalette, entwickelte neue Uhrenmodelle und steckte viel Energie in die Entwicklung einer ganzen Reihe innovativer Technologien, die den Produkten aus dem Hause Sinn wichtige Differenzierungsmerkmale, im immer enger werdenden Wettbewerbsumfeld, verliehen.
Zusätzlich zum Direktvertrieb führte Lothar Schmidt die sogenannten Depothändler ein, ausgewählte Uhrmacherbetriebe, die die Uhren ebenfalls vertreiben konnten und zwar zu denselben Konditionen wie im nach wie vor dominierenden Direktverkauf. Der Kunde kann somit frei jeder Preisdifferenz entscheiden, über welchen Vertriebsweg er seine neue Uhr erwerben möchte.
Dazu unterhält Sinn am Stammsitz in Frankfurt auch eine große Verkaufsfläche. Alle aktuell in der Kollektion befindlichen Uhren können dort in Augenschein genommen und direkt vor Ort erworben werden.
Seit der Übernahme des Unternehmens im Jahre 1994 wuchs die Zahl der Mitarbeiter stetig von damals 20 auf heute rund 100 an.
Einen wichtigen Schwerpunkt in der Produktpalette bilden nach wie Zeitmesser für professionelle Anwender. Dazu gehören Spezialkräfte, wie die maritime Einheit der deutschen Bundespolizei, die Gruppe GSG 9, die Feuerwehr, Taucher und weiterhin in starkem Maße natürlich Piloten. So trug z.B. der deutsche Physiker und Astronaut Reinhard Furrer im Jahr 1985 während der Spacelab-Mission D1 die SINN 140 S am Handgelenk. Damit bewies er, dass eine mechanische Uhr mit Automatikwerk auch in der Schwerelosigkeit problemlos funktioniert.
Im Rahmen des gezielten Ausbaus der Fertigungstiefe, konzentrierte sich Lothar Schmidt zunächst weniger auf das Uhrwerk, denn auf das Gehäuse. Das Gehäuse verleiht der Uhr, neben dem Zifferblatt und den Zeigern, nicht nur das sprichwörtliche Erscheinungsbild, sondern ist zudem eine oft verkannte, hochfunktionale Komponente, mit der der Uhrenträger beim Anlegen derselben am Handgelenk unmittelbar und permanent in Berührung kommt. Neben rein optischen sind eine Menge haptischer und funktionaler Anforderungen zu meistern, um das wertvolle und hochpräzise Uhrwerk von allen schädlichen Einflüssen der Umwelt fern zu halten.
Dieses Know-How brachte Schmidt aus der Schweiz mit und gründete 1999 zusammen mit Helmut Fricker und Ronald Boldt eine eigene Gehäusefirma, die Sächsische Uhrentechnologie GmbH (SUG) in Glashütte. Hauptabnehmer der Gehäuse sind neben Sinn eine Reihe weiterer namhafter Uhrenhersteller. Auf dieser Grundlage wurden die Technologien verfeinert und weiter ausgebaut.
Auf die wichtigsten in Hause Sinn entwickelten Technologien gehen wir in der Folge nun etwas genauer ein:
Die TEGIMENT-Technologie: Oberflächenhärtung für erhöhte Kratzfestigkeit
Die TEGIMENT-Technologie erhöht den Härtegrad des Basismaterials – zumeist Edelstahl – um ein Vielfaches und bietet einen sehr wirksamen Schutz gegen Verkratzen. Dies geschieht nicht durch den Auftrag einer Beschichtung sondern durch Oberflächenhärtung des Grundmaterials in einem speziellen Verfahren. Dieses Verfahren kommt auch im Maschinen- und Werkzeugbau zu Anwendung, wo z.B. sich bewegende Teile an der Oberfläche zur Verschleißreduzierung gehärtet werden. Das Material bekommt durch das Härteverfahren gleichsam eine Art Schutzmantel, der eine Dicke von nur wenigen Mikrometern aufweist. Die Oberfläche eines Uhrengehäuses, welches mit der TEGIMENT-Technologie gehärtet wurde, ist damit um ein Vielfaches besser gegen Kratzer und Verschleiß geschützt, als dies die normale Härte des Basismaterials je bieten könnte.
Oberflächenbearbeitung und Veredelung
Einer der Charakteristika von Uhren aus dem Hause Sinn sind die zahlreichen perlgestrahlten Gehäuse. Dazu hat Sinn die Technik des Strahlens von ungehärteten, aber auch tegiment gehärteten Stahl immer weiter verfeinert. Neben der Verwendung spezieller Strahlmittel und der exakten Parametrisierung der Strahlkabine ist aber auch erfahrenes Personal für ein wiederholgenaues Ergebnis ein unabdingbarer Faktor. Zum gestrahlten Gehäuse muss das ebenfalls gestrahlte Band in seiner Körnigkeit und damit dem Grad der Mattierung exakt passen.
Besonders herausfordernd ist das Strahlen der gehärteten Gehäuse und Bänder. Hier gilt es einerseits ein homogenes Ergebnis zu erzielen und anderseits aber dafür Sorge zu tragen, dass die nur wenige Mikrometer dicke, ausgehärtete Schicht nicht abgetragen wird.
Die Tatsache, dass Sinn die komplette Anlagentechnik im eigenen Hause zur Verfügung hat, bietet auch die Möglichkeit der professionellen Gehäuseaufbereitung von gebrauchten Uhren. Selbst Uhrgehäuse, die über Jahrzehnte starker Beanspruchung ausgesetzt waren und entsprechend mitgenommen aussehen, können – mit Ausnahme sehr tiefgehender Kratzer und Beulen – wieder in den Neuzustand zurückversetzt werden
PVD Hartstoffbeschichtung
Die Voraussetzung für eine dauerfeste Schwärzung der Oberfläche, mittels des bekannten PVD (physical vapour deposition) Verfahrens, ist die vorherige Härtung der Oberfläche durch die Tegiment-Technologie. Würde die PVD-Beschichtung, wie dies bei Wettbewerbsprodukten leider immer wieder anzutreffen ist, direkt auf den ungehärteten Edelstahl aufgebracht, so drohen lokale Abplatzungen bei starker mechanischer Beanspruchung und insbesondere bei Schlägen. Die extrem harte PVD-Schicht hat keine ausreichende Elastizität, der Verformung des darunter liegenden Materials zu folgen.
Deshalb bietet Sinn PVD-Hartstoffbeschichtungen ausschließlich in Verbindung mit TEGIMENT-gehärteten Gehäusen an. Die Qualität und Verschleißfestigkeit, die dadurch erreicht werden kann, ist jener einer DLC-Beschichtung (diamond like carbon) mindestens ebenbürdig.
Ar-Trockenhaltetechnik für erhöhte Funktions- und Beschlagsicherheit
Ein grundsätzliches Problem mechanischer Uhren liegt in der vorzeitigen Alterung der Öle auf Grund von im Inneren des Gehäuses eingeschlossener und über die Zeit nachdiffundierender Luftfeuchtigkeit. Um dieses Problem zu lösen, entwickelte Sinn die Ar-Trockenhaltetechnik.
Mithilfe von drei funktional wichtigen Elemente, die die Ar-Trockenhaltetechnik in ihrer heutigen Form auszeichnen, wird das Uhrwerk in einer nahezu trockenen Atmosphäre betrieben.
Dazu gehören sogenannte EDR-Dichtungen, welche extrem diffusionshemmend wirken, die Schutzgasfüllung des Gehäuses und last not least die Trockenkapsel, welche Kupfersulfat enthält und jegliche Restfeuchte absorbiert. Dadurch werden die Alterungsprozesse verzögert und das bei herkömmlichen wasserdichten Uhren immer wieder beobachtete Anlaufen des Deckglases bei Kälteschocks (wie zum Beispiel beim Eintauchen in kaltes Wasser) zuverlässig verhindert. Die Funktionssicherheit und die Ganggenauigkeit der Uhr bleiben somit messbar länger erhalten.
DIAPAL, die schmierstofffreie Ankerhemmung
Sinn stellte sich auch der Aufgabe, die Schweizer Ankerhemmung so weiterzuentwickeln, dass diese ohne Schmierung von Ankerrad und Ankerpaletten auskommt. Aufgrund der hohen Beanspruchung dieses für ein stabiles Gangergebnis ungemein wichtigen Bereiches des Uhrwerks machen sich Probleme mit der Schmierung an dieser Stelle als erstes bemerkbar.
Bei der DIAPAL-Technologie wurden nun spezielle Materialpaarungen entwickelt, die nahezu reibungsfrei zusammenarbeiten und so die dauerhafte Ganggenauigkeit des Uhrwerks auch ohne Zugabe eines Schmiermittels gewährleisten. Im Wesentlichen betrifft dies das Ankerrad selbst. Damit lassen sich zum Nutzen des Kunden die Wartungsintervalle der Uhr spürbar verlängern.
Hydro-Technologie für verspiegelungsfreie Lesbarkeit
Sinn erhielt von der Spezialtruppe GSG9 die Aufgabe, eine Uhr zu entwickeln, die sich unter Wasser aus jedem beliebigen Blickwinkel und absolut frei von Spiegelungen ablesen lässt.
Dies gelang Sinn dadurch, dass das Uhrengehäuse mit einer speziellen Flüssigkeit gefüllt wird, welche exakt denselben Brechungsindex wie den von Saphirglas besitzt. Als Folge davon wird das Licht beim Durchtritt durch das Saphirkristallglas nicht mehr gebrochen. HYDRO-Uhren garantieren somit aus jedem beliebigen Winkel ein absolut spiegelungsfreies Ablesen unter Wasser.
Positive Nebeneffekte sind darüber hinaus die 100%ige Beschlagsicherheit und Druckfestigkeit für jede erreichbare Tauchtiefe, da sich keine Luft mehr im Innern der Uhr befindet.
Das Füllen der Uhr mit dieser völlig farb- und geruchlosen Flüssigkeit wurde uns anhand eines eigens aufgebauten Demonstrators vorgeführt.
Zwei entscheidende Nachteile besitzt die Flüssigkeit jedoch, die nach speziellen konstruktiven Lösungen verlangen. Die Flüssigkeit ist im Gegensatz zu Luft nicht komprimierbar, was zwar die Druckfestigkeit erheblich erhöht, sie verändert bei Temperaturänderungen jedoch auch ihr Volumen. Da eben keine Luft im Inneren des Gehäuses vorhanden ist, die diesen Volumen- und damit Druckausgleich übernehmen könnte, musste in den Gehäuseboden eine vergleichsweise großflächige Druckmembran eingelassen werden, die die Aufgabe des Druck- und Volumenausgleichs nun übernimmt.
Den zweiten Punkt betrifft das Uhrwerk. Im Inneren tickt kein mechanisches Werk. Die Unruh würde, komplett in Öl gelagert, nicht schwingen können. Deshalb setzt Sinn hier ein spezielles, extrem hochwertiges, weil temperaturkompensiertes Quarzwerk ein. Dieses wird zudem von einer besonders langlebigen, ebenfalls temperaturstabilen Lithium-Zelle mit Strom versorgt. Wird nach Jahren des Gebrauchs ein Batteriewechsel fällig, so ist die Uhr zu Sinn einzusenden, da nur dort die Wiederbefüllung des Gehäuses mit der Spezialflüssigkeit erfolgen kann.
Für die Überprüfung extremer Druckfestigkeiten steht Sinn eine spezielle Apparatur zur Verfügung, welche je nach Anforderung Drücke bis zu 120 bar – entsprechend einer Wassertiefe von rund 12.000 m – erzeugen und auf den Prüfling einwirken lassen kann.
Magnetfeldschutz
Magnetfelder sind in der heute stark technisierten Welt allgegenwärtig. Sie können von Elektromotoren, Lautsprechern oder Induktionskochfeldern ausgehen. Nicht alle Bestandteile eines Uhrwerks widerstehen diesen hohen magnetischen Feldstärken. Die Unruhspirale aus Nivarox, einer speziellen Stahllegierung, stellt hier das Nadelöhr dar. Führen Magnetfelder zum Aufmagnetisieren der Spiralfeder, so beeinträchtigt dies die Ganggenauigkeit. Sinn hat dieses Problem schon vor langer Zeit erkannt und sieht die technische Lösung in einem Schutzmantel, der aus einem weichmagnetischen Gehäuseinnenraum bestehend aus Zifferblatt, Werkhaltering und Gehäuseboden aufgebaut ist. Mit diesem Magnetfeldschutz werden die über die DIN-Norrm für antimagnetische Uhren formulierten Anforderungen weit übertroffen. Statt der geforderten 4.800 A/m erreichen Sinn Uhren mit Magnetfeldschutz Werte bis 80.000 A/m, bevor eine Beeinträchtigung der Gangwerte messbar wird. Das genügt selbst für sehr starke Beanspruchungen.
Zertifizierungen
Die im Hause Sinn entwickelten Technologien schaffen für den Käufer und Nutzer der Uhr einen echten Mehrwert. Das führt dazu, dass Sinn immer wieder nützliche Zertfizierungen und praxisgerechte Qualifizierungen anregt und z.T. auch selbst durchführt.
Dazu zählt u.a. die Testaf Zertifizierung, die jetzt zur Deutschen Industrienorm DIN 8330 weiterentwickelt wird. Die Freigabe wird bis Mitte des Jahres erwartet.
Dazu zählt aber auch die Prüfung einiger Referenzen auf ihre Funktionstüchtigkeit im Temperaturbereich von -45 Grad Celsius bis +85 Grad im Klimaschrank, vor Auslieferung an den Kunden.
Hierzu bedarf es des Einsatzes spezieller Schmierstoffe, um insbesondere bei den Niedrigsttemperaturen für eine noch ausreichende Viskosität und Schmierfähigkeit zu sorgen.
Gravieren von Gehäuse- und Uhrwerksteilen
Sinn-Uhren überzeugen durch ausgereifte technische Lösungen, aber der ein oder andere Kunde äußert gelegentlich auch den Wunsch, seine Uhr zu Individualisieren.
Und spätestens hier beginnt das Kunsthandwerk. Lothar Schmidt entschied deshalb, auch dieses spezielle Handwerk mit Kompetenz im eigenen Haus zu belegen.
Mal kommt die alte Graviermaschine zum Einsatz, mal wird per Stichel von Hand graviert. Die gezeigten Beispiele zeigen sehr eindrucksvoll, dass Sinn nicht nur technisch, sondern auch schön und ästhetisch kann, ganz nach Geschmack und Wunsch des Kunden.
Verwendete Uhrwerke
Sinn verfolgt sehr konsequent und aus gutem Grund seit den Gründungsjahren die Strategie, ausgereifte und hochzuverlässige Großserienkaliber bewährter Werkehersteller einzusetzen. Dazu zählen so bekannte Kaliber, wie ETA/Valjoux 775x, ETA 2824 oder ETA 2892. Neuerdings gesellen sich wegen der Verknappungsstrategie der Swatch Group auch noch andere Anbieter dazu, wie z.B. Sellita mit bauähnlichen Kalibern oder Soprod mit dem flachbauenden zum ETA 2892 kompatiblen Cal. A10.
Dies hält Sinn jedoch nicht davon ab, die Werke fallweise zu modifizieren und mit erweiterten Funktionalitäten auszustatten. In diesen Fällen erhalten die Werke dann auch eigene Kaliberbezeichnungen.
Bemerkenswert sind folgende Umbauten:
SZ01
Bei diesem Kaliber wurde das ETA 7750 so modifiziert, dass der, ehemals aus dem nicht mehr verfügbaren Lemania 5100, bekannte, mittig gelagerte große Minutenzähler wieder Realität wurde. Die Konstruktion ist dabei so ausgeführt, dass sich dieser springend und nicht schleichend fortbewegt, was die rasche und zweifelsfreie Ablesbarkeit signifikant verbessert.
SZ02
Ein Nachteil in der schnellen und zweifelsfreien Ablesbarkeit des ETA 7750, unter Beibehaltung der kleinen Totalisatoren, liegt aber auch in der 30 Minuten Skalierung des Minutenzählers. D.h. auf Anhieb ist kaum auszumachen, ob der Zeiger sich noch im ersten, oder schon im zweiten Umlauf befindet. Erst ein Blick auf den Stundenzähler beantwortet die Frage.
Die Antwort von Sinn sieht nun so aus, dass dieser 30 Minutenzähler schlicht und einfach zu einem 60 Minutenzähler umkonstruiert wurde.
SZ03
Als Basis für diesen Umbau dient das ETA/Valjoux 7751 mit Vollkalendarium und wird um die Anzeige der im Geschäftsleben wichtigen Kalenderwoche erweitert. Dafür musste der Stundentotalisator des Stoppmechanismus weichen. Ähnlich wie beim Cal. SZ02 findet sich auch hier der umgebaute 60 Minutenzähler wieder.
Wir halten diese Strategie von Sinn für zielführender, denn dem immer wieder zu hörenden gebetsmühlenartigen Ruf nach Manufakturkalibern zu folgen. Für den Unternehmer bleiben die Kosten kalkulierbar und der Kunde geht in puncto Qualität, Gebrauchstüchtigkeit, Langlebigkeit und Service keine unkalkulierbaren Risiken ein. Und das zu sehr fair kalkulierten Preisen! Das ist exakt das, was sowohl der treue, wie und auch der neue Kunde von Sinn erwartet.
Service
Damit wären wir beim nächsten wichtigen Kapitel. Die Einstandskosten sind das Eine, die laufenden Kosten für Wartung und Pflege (Neudeutsch: Cost of Ownership) das Andere. Service wird bei Sinn groß geschrieben und dazu eine Abteilung in ansehnlicher Größe unterhalten.
Der Kunde erhält immer die Option, dass nur das gemacht wird, was auch tatsächlich erfoderlich ist. Wenn eben nur der Dichtungssatz zu tauschen ist, um die Dichtigkeit der Uhr weiterhin sicherzustellen, dann wird eben auch nur das gemacht und nicht noch gleich eine (unnötige) Revision des Uhrwerks mitverkauft, wie bei so manch anderen Anbieter, wo das gute Stück über die Jahre dann unerwartet hohe Unterhaltskosten verschlingt und sich am Ende als viel zu teure (Fehl-) Investition entpuppt.
Dass Sinn auch an dieser Stelle richtig handelt, zeigt einmal mehr ein Blick auf den Gebrauchtmarkt: Sinn-Uhren sind auch gebraucht heiß begehrt und sind darüber hinaus extrem wertbeständig.
Die Strategie des Lothar Schmidt, das Geschäftsmodell von Helmut Sinn konsequent weiterzuentwickeln und sich nicht von vorübergehenden Trends mitreißen zu lassen, hat sich bewährt, macht das Unternehmen und seine Produkte berechen- und bezahlbar, eben ganz zum Wohle des Kunden.
Links:
- Webseite: SINN Spezialuhren
- SINN Spezialuhren im “DEUTSCHEN UHRENPORTAL”
- Uhren von SINN Spezialuhren im DEUTSCHEN UHRENPORTAL
- SINN Spezialuhren im Blog “DEUTSCHE UHRMACHER”
- Bilder zu SINN in der Galerie “UHRMACHERKUNST”
Naja, leider wird bei Hydrouhren nicht mehr nur noch die Batterie gewechselt, sondern der Batteriewechsel nur noch in Zusammenhang mit einer Revision verkauft. Diese beläuft sich auf 220€ (Stand März 2016). Damit weicht Sinn deutlich von der Massgabe ab, dass nur das gemacht wird, was der Kunde haben möchte…